Generationenwechsel in der HUG-Familie: Im Januar 2020 hat die nächste Generation übernommen: Anna Hug wird neu das Unternehmen zusammen mit Andreas Hug leiten. Copyright by: Thomi Studhalter / HUG

Generationenwechsel und Investitionen bei HUG

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Per Januar 2020 wurde an der Spitze der Geschäftsleitung der HUG-Backwaren-Gruppe ein neues Co-Leitungsmodell eingeführt. Andreas Hug und Anna Hug teilen sich ab sofort die Geschäftsleitung. Sie dürfen auf ein erfreuliches 2019 zurückschauen: Der Umsatz stieg in 2019 um 3.8 Prozent auf 123.3 Millionen Franken. Weitere Produktinnovationen und die Fertigstellung des neuen Backhauses stehen aktuell im Fokus des Traditionsunternehmens.

 

«Wir sind mit der Entwicklung im vergangenen Geschäftsjahr sehr zufrieden», sagt Andreas Hug, Co-Geschäftsleiter der HUG AG. Die gute Konsumstimmung in der Schweiz und den Auslandmärkten sowie die gute Aufnahme der vielen Innovationen aus dem Hause HUG für Konsumenten und die Gastronomie wirkten sich positiv auf das Ergebnis aus. In Anbetracht der laufenden Arbeiten hinsichtlich des Transfers der Wernli-Produktion von Trimbach nach Malters im Jahr 2021 stimmt dieses gute Resultat doppelt freudig.

Neues Führungsmodell für das HUG-Management

Die Vereinbarkeit von Familie und Arbeit ist seit langer Zeit ein wichtiges Anliegen der HUG-Familie – Entwicklungen wie Home Office und familienfreundliche Arbeitsbedingungen werden seit Jahren unterstützt. So ist das Teilzeitmodell per 1. Januar 2020 auch in der obersten Führungsriege der HUG AG angekommen: Neu teilen sich Anna Hug (5. Generation), CoGeschäftsleiterin Märkte, und Andreas Hug (4. Generation), Co-Geschäftsleiter Operations, die Leitung des Unternehmens. «Die Erarbeitung dieses Co-Leitungsmodells stand in den letzten Jahren im Rahmen des Wechsels in der Familienführung von der 4. in die 5. Generation im Vordergrund», sagt Werner Hug, welcher sich zunehmend auf die Arbeit des aktiven Verwaltungsrats-Präsidenten konzentrieren wird.

Darüber hinaus arbeiten heute bereits vier der neun Geschäftsleitungsmitglieder sowie 27 Prozent der 75 im Management tätigen Mitarbeitenden Teilzeit.

Wernli wächst im Biscuitmarkt

Wernli teilt me gernli – dies wurde 2019 in einem neuen Werbeauftritt gezeigt und hat sich schliesslich auch bewahrheitet: So hat sich im vergangenen Jahr der Fokus auf Biscuitspezialitäten von Wernli mit kräftigem Wachstum und einem Ausbau des Marktanteils ausgezahlt. «Die innovativen Ruby Choco-Petit Beurre entwickeln sich prächtig und haben sogar im Ausland Liebhaber gefunden», so Anna Hug, Co-Geschäftsleiterin von HUG.

Ebenso erfolgreich war die Lancierung von Chocoly mit 30 Prozent weniger Zucker bei vollem Chocoly-Genuss. Rückläufig sind bei HUG die Produktionen für Handels- und Kompetenzmarken.

DAR-VIDA Simply – Trendsetter mit Gegenwind

Trotz Kopien durch Mitbewerber konnte der Umsatz mit DAR-VIDA weiter gesteigert werden, wenn auch nicht im gleichen Rhythmus wie in vergangenen Jahren. Die neuen, vergleichsweise luftigeren DAR-VIDA Simply aus Dinkel sind vom Markt sehr gut aufgenommen worden. So avanciert die Marke mit ihren Innovationen zunehmend zum Trendsetter für gesunde, ausgewogene Gebäcke und wird deshalb 2020 neue salzige Snacks lancieren: DAR-VIDA crispy, knusprig luftige und glutenfreie Cracker, basieren auf proteinhaltigen Linsen sowie Hummus und stellen eine geniale Ergänzung im wachsenden Salzgebäck-Markt dar.

Wachsendes Gastro-Business

Die neuen tiefgekühlten Brötchen sowie weitere Innovationen haben zu einer Ausweitung des Gastrogeschäfts in der Schweiz von über 6 Prozent beigetragen. Das grösste Wachstum konnte 2019 mit dem Export des Filigrano-Tartelettes-Sortiment um 41 Prozent gegenüber Vorjahr erzielt werden. Per 1. Januar 2019 wurde Hardegger Hüppen erfolgreich in die HUG AG integriert und half mit die Leaderposition im Marktsegment Dessertbeigaben zu festigen. Für 2020 sind im B2B-Bereich neue Varianten der Filigrano-Tartelettes sowie der Ausbau des Tiefkühlbackwaren-Sortiments mit weiteren Spezialitäten geplant. Zudem startet die Zusammenarbeit mit neuen Vertriebspartnern im Ausland.

80 Millionen Franken für das neue Backhaus

Das Jahrhundert-Projekt mit dem Transfer der Wernli-Produktion von Trimbach nach Malters ist mit leichter Verzögerung auf Kurs. Neben der Produktionsverlagerung erfordert auch die guten Umsatz-Entwicklungen in den Trend-Märkten zusätzliche Anlagen-Kapazitätserweiterungen. Der Flächenausbau steigt von heute 12 000 auf 22 000 Quadratmeter. Dabei ist das Projekt mit einer Investition von insgsamt rund 80 Millionen Franken nicht nur finanzielle eine Herausforderung: Es gilt auch gute Fachkräfte für Malters zu gewinnen und den An- und Neubau bei laufendem Betrieb zu meistern.

Insgesamt wird sich die Produktionsmenge am Standort Malters verdoppeln. Fünf Produktionslinien aus Trimbach werden integriert, inklusive vor- und nachgelagerter Prozesse und einer weitgehend automatischen Packerei. Dazu gehört auch die Füllungsherstellung, diverse Formgebungstechnologien und der Schokolade-Überzug. Zudem erfolgt das Insourcing von 1300 Palettenplätze in einem automatisierten Lager und ein Umzug von 120 Arbeitsplätzen von Trimbach nach Malters. Das Backhaus soll Ende 2020 schrittweise in Betrieb genommen werden.